Waren sie ja in äh diesen zwei genannten Dörfern vor Ort und haben äh sich da auch angeschaut, was die.
Was für die Dorfbewohner als Infrastruktur gilt, die ich glaub die beiden Dörfer waren noch einigermaßen unterschiedlich in ihrem Zustand der ähm Infrastrukturierung sozusagen äh paralyxischerweise haben sie aber gar nicht so
so starke Unterschiede gefunden jetzt in der sagen wir mal sozialen Integration glaube ich, also sie meinten, dass
Dorfgemeinschaft nicht desolater waren, nur weil weniger ähm äh dörfliche Infrastrukturen vorhanden sein.
Vielleicht können Sie das nochmal genauer schildern, also welche welche Orte sind konkret ähm ähm
äh zu dörflichen Infrastrukturen geworden und ähm inwieweit ist das eine Reaktion auch aus diesem äh diesem Rückzug des Staates aus der aus der Fläche, wie sieht das an anderer Stelle schreiben?
Ja also wir haben dort eben nicht das angeguckt, was man üblicherweise anguckt, nämlich die staatlich garantierten Infrastrukturen, dass Strom, öffentlicher Nahverkehr.
Wasser und so weiter, sondern wir haben geguckt und mit den Bevölkerungen gesprochen, welche Einrichtungen.
Von diesem Dorf ähm Bewohnerinnen wie Infrastrukturen betrachtet und behandelt werden.
Und ähm da habe und wir haben auch mit den Betreiberinnen dieser Infrastruktur nicht vor.
Ich kann das ja mal an einem Beispiel machen, also in einem Dorf ähm ist beispielsweise ähm noch ein Gasthaus.
Vorhanden und dieses Gasthaus verdienst sein Geld im Wesentlichen heutzutage damit, dass es Hochzeiten und große Feiern.
Ausrichtet und zwar im Allgemeinen für ähm.
Die nicht im Dorf leben, sondern die von irgendwo anders herkommen und dort eine große Feier machen. Darüber verdient ihr Geld.
Und gleichzeitig öffnen Sie aber die Räumlichkeiten.
Führt die Dorfbevölkerung beispielsweise für einen Jugendstammtisch, weil sie sagen ähm und damit verdienen sie kein Geld. Ähm.
Es muss einen Ort geben, wo wo Jugendliche sich treffen, sich austauschen, wo sie Kommunität erfahren und erleben können,
Sie öffnen auch Ihre ganzen Räumlichkeiten für die für die Vereine oder sonst irgendwas und sagen, okay, macht ihr das alles selber, alles in Selbstorganisation, damit sie diesen Ort haben?
Gleiche gilt, ähm dass in einem Ort ein Dorfladen entstanden ist, also,
eine genossenschaftliche Dorfwahn übrigens, ja? Äh wo eben die Dorfbevölkerung Anteile kaufen konnte.
Interessanterweise auch äh mit latentem Druck, ne? Man musste entweder kaufen oder man musste seine Arbeitsleistung einbringen. Wenn nicht.
Nicht mehr so einfach mit dem Ansehen in dem Loch, aber egal dort gehen.
Also die die machen das nicht, weil die Leute sonst verhungert wurden, ja, weil sie sonst nicht mehr an die Milch oder Mehl oder so weiter rankommen. Also das ist eigentlich nicht das Problem, weil.
Wenig Kilometer entfernt ist der Supermarkt und auch selbst diejenigen, die nicht mehr mobil sind, da würden die die Nachbarn und so weiter etwas mitbringen. Das Entscheidende ist ähm.
Dort Kommunikation stattfinden kann und ähm dass sie auch ähm.
Zwar offizielle Öffnungszeiten haben aber sie zum Beispiel sagen okay, wenn die Schüler früh morgens dann schon losmüssen, weil dann öffnen wir vorher, damit sie ihre Sachen holen können
Sie haben auch Personen, die kommen drei, vier Mal am Tag, weil sie angeblich immer was vergessen haben und reden mit den Leuten. Das hat dazu, dass jetzt eine Anekdote dazu geführt, dass meine Studenten und Studentinnen, in denen ich gesagt habe, geht mal in den Dorfladen und holt mir für heute Abend was zu essen, das wir dann kochen können.
Uns da eingemietet äh in so einer Ferien Ferienwohnung, dass die anderthalb Stunden unterwegs waren in diesen Dorfbahn.
Könnt ihr mir mal sagen, was ihr da gemacht habt?
Weil die kam einfach nur mit Spaghettis und einer Bolognesesoße und so weiter nach Hause, was man eigentlich normalerweise im Supermarkt in 5 Minuten hat. Ja, also das wäre nicht möglich gewesen, weil sie hätten da noch reden müssen und dies noch reden müssen und so weiter und so weiter. Das heißt, das ist ein Ort.
Offiziell dazu da ist die Lebensmittelversorgung zu sicher zu stellen aber der tatsächlich dazu da ist Austausch und Kommunikation zu sein.
Auch wirklich die die Dorfbevölkerung adressiert. Die sagten uns auch, ja, wenn jemand was Bestimmtes haben will, dann sorgen wir schon dafür, dass der das bekommt. Also.
Das ist sehr auffällig und da würde ich eben sagen, das ist jenseits dessen, was wir gerade diskutiert haben, schadlicher Infrastrukturen, ähm.
Sondern das hat viel damit zu tun, dass es einfach ne,
die Dorfbewohner und Dorfbewohner eine andere Form von Sozialität haben, eine andere Form von Sozialität praktizieren wollen und dafür für sich infrastrukturelle Einrichtungen schaffen.
Am interessantesten fand ich noch ein ganz anderes Beispiel in diesem Dorf, in dem's sagen wir mal ähm der demografische Wandel schon.
Zugeschlagen hat, gibt es noch eine Bäckerei. Die hatte immer.
Den Bäckerladen ursprünglich natürlich im Dorf, es war die Dorfbäckerei. Die hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Filialbäckerei entwickelt.
Die Produktion ist noch in dem Dorf. Die Filiale in dem Dorf ist eigentlich geschlossen.
Die ökonomisch sich nicht mehr trägt.
Betreiberin dieser ähm Bäckerei, die also die ältere Frau sagt, ich öffne diesen Filialbetrieb, sondern aber.
Ich besorge das, was dort äh die Dorfbewohner haben wollen, ihre Zeitung und dies und dies und dies und dann kommen die Leute alle Sonnabends und bleiben in dieser Filiale, holen dort ihre Sachen.
Reden, tauschen sich aus, kriegen den neuen Dorfklatsch mit. Das heißt.
Und dann haben wir sie gefragt, wo machen sie denn das? Ja, also ökonomisch trägt es sich nicht, aber es ist extrem wichtig, sonst kriegen wir hier Ärger im Dorf. Also das ist etwas, was gradezu von den
erwartet und verlangt wird. Und das finde ich interessant, weil das haben wir ja vorhin diskutiert, dass man diese dass man so etwas sichtbar machen muss.
Und und da würde ich sagen, wenn man es sichtbar macht, kann man dann auch überlegen, wie könnten Unterstützungsstrukturen aussehen. Also was muss man da eigentlich ermöglichen? Es gibt da auch etwas ähm.
Dass sie mein Leben teilweise dort Bewohner auch einfach schlicht in die Bäckerei reingehen, also in die Backwarenherstellung ähm und sich etwas rausholen. Das ist ähm das ist und einfach Geld hinlegen.
Ja? Ähm das alles ist nicht, sagen wir, mit Hygieneregeln total gedickt. Aber ist ja auch egal. Ähm,
Muss man aber überlegen, äh wie kann ich so etwas fördern.
Welche gesetzliche Vorgaben und Strukturen gibt es, die das eigentlich ähm behindern oder erschweren, ja?
Finde ich ganz zentral. Das war so also was ich ich würde sagen so der Blick für das, was Infrastrukturen sind.
Ist uns eigentlich über diese Dorfstudien geöffnet worden? Wenn ich jetzt immer angefangen hätte mit diesen staatlichen Infrastruktur, ich glaube ich werde mein Leben nicht auf also ich hätte nicht so eine Blickerweiterung gehabt.