Da muss man jetzt äh zwei Dinge unterscheiden äh oder eigentlich drei Dinge. Erstens äh es äh ich äh der Kapitalismus,
erlaubt äh Demokratien, das heißt aber nicht, dass jede kapitalistische Gesellschaft die demokratisch sein könnte, auch demokratisch ist. Das ist jetzt kein Determinismus, also das äh wichtigste Gegenbeispiel,
ist China
nicht? Äh die Chinesen wären jetzt so wohlhabend, dass sie eine Demokratie haben könnten. Es ist ein auch ein Kapitästisches Land, äh starkes Wachstum, aber bekanntlich eine Parteiendiktatur.
So, dass äh das äh ist also nicht zwingend. Nächster Punkt ähm die ähm der Kapitalismus.
Er ist nicht weltweit durchgesetzt. Es ist nicht so, dass alle Menschen auf dieser Welt im Kapitalismus leben würden,
Zum Beispiel könnte man sagen, dass die Menschen in Malawi äh weit weg sind vom Kapitalismus. Wenn man nämlich sagt, Kapitalismus ist der Einsatz von Technik,
Ist umgekehrt klar, dass eigentlich nur die Länder, die eine hohe Produktivität haben, auch äh wirklich,
sozusagen im Hochkapitalismus angekommen sind. Und jetzt ist das Problem, das wird immer ähm,
Unterschätzt, dass diese Technik sicher dynamisch entwickelt und äh das ist deswegen sehr entscheidend ist und das ist historisch unglaublich ungerecht.
In welchem Moment,
sozusagen auf den kapitalistischen Zug aufgesprungen ist. Um das zu erklären. Als die Engländer sich anfingen im 18. Jahrhundert Maschinen einzusetzen, haben natürlich die Europäer auf dem Festland sofort erkannt, dass sich da eine Revolution abspielt und dass man da unbedingt,
irgendwie äh andocken muss und dass man die Engländer einholen muss und so weiter. Und das ist den.
Kontinental-Europäern ja auch gelungen, also äh Deutschland ungefähr hat 1870 also 00 Jahre später,
den äh Stand der Engländer ein erreicht und dann angefangen die Engländer auch äh zu überholen.
So und dass die Deutschen, aber die Engländer überhaupt einholen konnten, lag daran, dass äh der,
äh der Unterschied in der äh technologischen Entwicklung, weil man da ja noch ganz am Anfang war. Betrug ungefähr eins zu zwei,
Nicht? Also die äh Engländer waren doppelt so produktiv wie die Deutschen, als die Deutschen anfingen diesen technischen Rückstand wieder aufzuholen. Äh heute,
ist der technische Abstand zwischen einem Land wie den USA und Malaui aber eins zu sechzig,
Äh das kann man nicht mehr aufholen. Das ist faktisch unmöglich. Also äh das kann man nicht aufholen in dem Sinne, dass man einfach erwartet, dass die Technik sich verbilligt und dann benutzt man sie auch, nicht? Das war ja so der deutsche Weg. Äh das geht nicht mehr,
Äh dafür kann kann man Navi aber nichts.
So, das muss man zur Kenntnis nehmen. Äh das wird in der Entwicklungshilfe aus meiner Sicht völlig übersehen,
Äh das ist so da Pfadabhängigkeiten gibt, sondern äh da wird äh erzählt,
Ich äh vereinfache etwas, äh wenn wir alle Afrikaner ausbilden, dann werden die auch sich industrialisieren. Nein, also ich will damit nicht gegen,
Bildung sprechen. Nicht Bildung ist ein Menschenrecht und ich bin sehr dafür, alle auszubilden. Aber so, äh das ist aber naiv zu denken, man muss nur alle mit Bildung versehen und dann kommt schon der Kapitalismus oder die Industrialisierung oder der Wohlstand oder das Wachstum, so einfach ist das nicht.
Und ähm was das umgekehrt bedeutet ist, dass wenn man noch aufholen will
trotz dieser gigantisch und technologischen Abstände, dann muss man das halt so machen wie China, also staatliche Planungen, äh Grenzen abschotten, äh kein freier Kapitalverkehr, äh dann ähm.
Setzt man gnadenlos, dass es äh in Ordnung auf das Prinzip Plagiat, also es wird alles kopiert ausm Westen und dann äh zu Hause äh selbst hochgezogen. Nur so kann man dann äh den Abstand,
diese enorme Schubkluft wieder überbrücken, nur das Problem ist, das können nur noch,
so große Länder wie China machen mit 1,4 Milliarden Menschen, also theoretisch könnte Indien das auch, äh aber kleinere Länder können das gar nicht mehr machen und das hat wieder mit dieser technischen Dynamik zu tun. Je mehr,
man hat, desto größere Märkte braucht man, um die Waren abzusetzen. Und äh selbst Länder wie Brasilien mit 200 Millionen Einwohnern oder so, könnten sich nicht mehr abschotten
weil der Markt nicht groß genug wäre. So und dann kommen diese Länder äh unter Druck, äh weil äh sie um sich zu entwickeln, brauchen sie den Welt,
auf dem Weltmarkt sind aber schon die Industrieländer mit ihren billigen Produkten und die Industrieländer sagen immer ja schön, dass sie ja jetzt handeln wollt aber das muss ganz fair sein. Wir machen hier Freihandel. Also immer äh keine Zölle äh sind die gleichen für alle,
Damit werden natürlich die Industrieländer gnadenlos bevorteilt. So und.
Man müsste eigentlich ein ganz anderes Regime haben, man müsste äh äh im äh Welthandel berücksichtigen, dass Länder wie Malaria oder aber meinetwegen aber auch Argentinien.
Viel geringere Chancen haben, dass Freihandel ist nicht die richtige, der richtige Ansatz, aber das versteht man alles
erst, wenn man das eben kapiert, wie der Kapitalismus eigentlich funktioniert und nicht einfach so äh pauschale äh Parolen von Imperiaismus, Ausbeutung und so weiter in der Gegend rumschleudert und dann aber irgendwie keine Analyse mehr anstellt.