Nee, also das ist ja auch genau das, was wir im Prinzip in unserer Forschung
gefunden haben. Wir haben natürlich auf der einen Seite auch irgendwie ein,
Natürlich hat das Unternehmen ein Interesse daran, weiter zu bestehen und weiter
erfolgreich zu sein und viele dieser Engagements, also wir haben ja dann auch
gefragt, was ist eure Motivation und was ist euer Ziel, was ihr mit sowas erreichen
wollt und natürlich haben die uns auch gesagt,
wir wissen zum Beispiel in Sachsen,
dass es super schwierig ist, Fachkräfte zu bekommen und wir sind,
ich habe dort mit Softwareentwicklern aus Kleinstädten gesprochen,
irgendwie so ein Fünf-Mann-Betrieb, der sagte, ja, er braucht irgendwie auch Softwareentwickler.
Und auf dem Markt, er kriegt halt keine, weil niemand dorthin möchte.
Und das ist für ihn dann ganz klar, weil irgendwie, okay, ich möchte aber auch
irgendwie zeigen, dass ich als Unternehmer einfach auch andere Werte vertrete,
als die, die vielleicht immer mit Sachsen in den Medien oder so assoziiert werden im Ausland.
Um das eben auch mal zu zeigen, also da hast du eine, glaube ich,
sehr ökonomische Facette, wenn es einfach ums Überleben dieses Unternehmens
am Ende des Tages geht und um dort überhaupt weiter an diesem Standort bleiben zu können.
Und natürlich glaube ich auch, oder wir wissen, also es gibt Forschung dazu,
dass eine offene Demokratie, eine demokratische Ordnung tendenziell besser fürs Geschäft ist.
Auch das ist sicherlich long term irgendwie eine Überlegung,
die dort eine Rolle gespielt hat, die uns auch geschildert wurde.
Nur ehrlicherweise sind das kein, also von den Investmententscheidungen ist
das halt sehr, sehr schwierig.
Also was sind deine Kriterien, um irgendwie zu sagen, ich habe es geschafft.
Schauen wir uns beispielsweise die Wahlergebnisse für populistische Parteien,
dann würde ich sagen, naja, hat vielleicht nicht so richtig gut funktioniert
und vielleicht brauchen wir noch mehr Unternehmen, die sowas tun,
damit es funktioniert. Keine Ahnung.
Aber wir haben eben neben dieser sehr ökonomischen Argumentation auch gefunden,
dass sehr, sehr viele dieser Unternehmensführer dort eben auch so ein Verantwortungsgefühl haben.
Also sie haben Menschen, die einen DDR-Bildungs-Hintergrund zum Beispiel hatten,
haben uns geschildert, okay, wir hatten das hier alles schon mal irgendwie,
in welche Richtung wir uns hier irgendwie entwickeln und Zensur und all diese Geschichten.
Das wollen wir nicht mehr. Und wir sehen einfach, dass das politische System,
oder die etablierten politischen Player einfach nicht mehr in der Lage sind,
wirklich die Menschen zu erreichen.
Und jetzt ist der Punkt, wir müssen auch irgendwas tun.
Wir müssen auch irgendwie unterstützen in unserer Funktion.
Und das war auch schon eine mindestens genauso starke, wenn nicht noch stärkere Motivation.
Und auch Bezüge zu unserer deutschen Vergangenheit weiter noch gehend.
Ja, also auch dort haben ganz viele dieser Unternehmer und Unternehmerinnen
eben auch geschildert, dass sie eine besondere Verantwortung nochmal haben in Deutschland.
Ja, aufgrund unserer historischen Vergangenheit und dass vielleicht damals hätte
einiges abgewendet werden können, wenn Unternehmer sich auch positiv eingebracht hätten.
Und dass sie einfach ihre Verantwortung hier sehen. Natürlich ist das alles...
Schwer hinterher zu bemessen. Also diese ganzen Aktivitäten und das ist glaube
ich auch Teil der Problematik, dass diese ganzen Unternehmen gar nicht wissen,
was funktioniert, was funktioniert nicht, welche Angebote sind gut,
mit welchen Angeboten verschlimm, bessere ich das vielleicht nur noch,
weil, keine Ahnung, dieser Staatskundeunterricht in der DDR oder so.
Also natürlich gibt es sicherlich Mitarbeiter, die so einen Workshop als das auch betrachten.
Also so nach dem Motto, die klassische Erzählung im Populismus,
Jetzt will mir die Elite erzählen, was ich denken soll und jetzt erst recht.
Und jetzt werde ich erst recht nicht das tun.
Aber wir haben dafür einfach keine empirische Forschung.
Das ist genau, glaube ich, das, wo wir uns jetzt gerade auch auf den Weg machen,
uns das anzuschauen, das zu hinterfragen, um genau diese Fragen,
die du gerade gestellt hast, eben auch beantworten zu können.