Eine andere Wirtschaft – Brauchen wir eine plurale Ökonomik?

It’s the economy, stupid! Darauf können sich alle einigen – ob Häuslebauer oder Marxist, ob Konzernchef oder Ökoaktivist, ob Börsenmakler oder Gewerkschafter. Die Wirtschaft scheint der Schlüssel zum Verständnis der Gesellschaft. Kein anderes Funktionssystem wird so nervös beäugt, so kultisch verehrt, so inbrünstig verachtet wie die Wirtschaft.

Dem Wirrwarr der Meinungen und Emotionen steht eine Disziplin scheinbar naturwissenschatlicher Klarheit gegenüber. Wer heute Volkswirtschaftslehre studiert, kommt in eine Welt der Eindeutigkeit: Mathematische Modelle, die exakte Vorhersagen treffen sollen. Eine einheitliche Theorie, die die Wege der Forschung absteckt. Gesetzmäßige Grundannahmen, die im Prinzip immer und überall Gültigkeit haben.

Nicht alle finden das gut: Als feststehendes Paradigma throne die Neoklassik an den Lehrstühlen und lasse keine falschen Götter neben sich zu. Sie schwärme vom Gleichgewicht der Märkte, während eine Wirtschaftskrise die nächste ablöse. Unverbesserlich verschreibe sie ihrem siechenden Patienten immer wieder die alte Medizin der Deregulierung.

Mit Max und Hannes von den Kritischen WirtschaftswissenschaftlerInnen aus dem Netzwerk Plurale Ökonomik sprechen wir darüber, wie die Lehre derzeit an deutschen Universitäten aussieht und wie sie vielleicht besser werden könnte. Ist die Ökonomik methodisch blind geworden für soziale und ökologische Fragen? Kann sie es sich wirklich leisten, sich nicht mehr mit ihren eigenen Klassikern zu beschäftigen? Sieht sie den Wald der Gesellschaft vor lauter rationalen Individuen nicht mehr, kennt weder Institution, noch Kultur, noch Geschichte? Wir diskutieren darüber.

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