Nachrichtenarm – Mit Maja Malik über Armut in den Medien

Man ist nicht nur einmal im Jahr arm. Arm sein heißt, die dunkle, kleine Wohnung, die schlechte Luft im schlechten Kiez, das schlechtere Essen, die schlechtere Schule, den härteren Job — Jahre, Jahrzehnte, ein Leben lang. Das ist aber keine Neuigkeit. So wie viele andere Themen, die eher strukturelle, dauerhafte Probleme betreffen, bietet die Armut nur gelegentlich Anlass zur Berichterstattung. Die Aufmerksamkeitsökonomie der Massenmedien folgt anderen Gesetzen als die Alltäglichkeit der Sozialstruktur.

Wir sprechen mit Maja Malik, die eine der wenigen systematischen empirischen Studien zur Armutsberichtserstattung in Deutschland publiziert hat. Das Ergebnis: Armut ist durchaus ein präsentes Thema in Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen. Sobald eine neue Studie herauskommt oder ein Politiker sich kontrovers äußert, bekommt die Armut die nötige Aktualität. Zugleich bleiben politische Hintergründe oft unerklärt und die Betroffenen kommen selten selbst zu Wort.

Haben wir es hier mit einem allgemeinen Problem der Öffentlichkeit zu tun? Muss der Journalismus seine Beziehung zur Aktualität überdenken? Müsste er noch stärker eigene Themen setzen, als auf Tagespolitik nur zu reagieren? Finden wir in den journalistischen Rechercheverbünden oder sogar auf YouTube Gegenmodelle?

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