Podcast zu Gegenwart und Gesellschaft
Mit Jenni Brichzin über politische Praxis in Parlamenten
Denkt man daran, was in der Politik tagtäglich passiert, fallen einem zuerst massenmediale Versatzstücke ein: hektische Statements vor anonymen Gebäuden, einheizende Parteitagsreden, der Schlagabtausch im Plenum. Doch was machen Politikerinnen und Politiker, wenn sie in keine Kamera sprechen?
Jenni Brichzin hat sich in einer mehrjährigen Ethnografie mit der politischen Arbeit in Deutschland auseinandergesetzt. Sie begleitete Parlamentarierinnen und Parlamentarier in ihrem Alltag, um zu verstehen, was das konkret heißt: Politik machen. Gefunden hat sie eine Praxis, die sich weder als reiner Machtkampf noch als schlichte Repräsentation gesellschaftlicher Stimmungen verstehen lässt.
Für Brichzin ist Parlamentarismus erst einmal Arbeit an Themen. Politikerinnen und Politiker werden an ihren langen Arbeitstagen mit einem Strom von Forderungen, Problemen und Meinungen konfrontiert. Sie müssen Themen selektieren, bewerten, erledigen oder stark machen, vereinnahmen oder zähneknirschend abgeben. Arbeit ist hier ein schöpferischer Vorgang: Politiker produzieren überhaupt erst die kulturellen Formen, in denen demokratische Politik ihre Gestalt gewinnt.
Links
- Jenni Brichzin: Politische Arbeit in Parlamenten
- Theorien der Repräsentation
- Pierre Bourdieu: Symbolisches Kapital
- Konstruktivistische Theorien der Repräsentation von Lisa Disch und Michael Saward
- (Zur konstruktivistischen Kritik politischer Repräsentation ist auch unsere Sendung »Für andere sprechen« interessant.)
Transkript
Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
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